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Auch innerhalb der katholischen Kirche gibt es
einen tiefsitzenden antirömischen Affekt, d.h. eine Abneigung
gegen die Römische Kurie bzw. das Papsttum. Zu manchen Zeiten
scheint dieser Affekt fast ganz verschwunden, zu anderen Zeiten scheint
er die ganze Kirche zu erfassen. So ist es angebracht, den geschichtlichen,
soziologischen und theologischen Gründen einer solchen Haltung
nachzugehen. Dies geschieht gründlich und umfassend in dem vorliegenden
Werk. Der Verfasser weiß um all die Vorwürfe, die im Laufe
der Jahrhunderte gegen Rom erhoben wurden und geht besonders auf jene
ein, die sich heute erheben. Er weiß um die grundsätzliche
Tragik der Kirche, die wegen der Menschlichkeit aller ihrer Glieder
nie ganz das verwirklichen kann, was sie darstellen soll. Klar und
eindeutig hebt er gegenüber dem Pluralismusdenken vieler heutiger
Theologen die Bedeutung des Petrusamtes für die Kirche hervor,
weil er hier das sicherste Heilmittel im Hinblick auf viele auflösende
Tendenzen in der Theologie und der Kirche unserer Zeit sieht. Zugleich
zeigt er auf, dass es kein isoliertes Papsttum geben darf. «Im
Mysterium der Kirche ist kein einzelnes Glied aus dem lebendigen Organismus
isolierbar
alles hängt mit allem zusammen.»
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