Unsere von rein rationalistischem Denken übersättigte Zeit
scheint wieder reif zu werden für die Gedanken dieses frühkirchlichen
Mystikers, dessen Leben und Namen uns unbekannt sind, den uns aber der
1974 verstorbene bekannte Historiker Endre von Ivánka durch seine
vorzügliche Einführung sowie die souveräne Auswahl und
Übertragung der Texte nahezubringen versteht.
Ein Wesenszug der areopagitischen Theologe ist es, vom Sichtbaren, Erkennbaren,
vom Begrifflich-Faßbaren hinzuführen zum eigentlichen Wesen
der Dinge, von den Namen, die die Heilige Schrift und die menschliche
Vernunft Gott geben, zur mystischen Schau Dessen, den kein Name zu nennen
vermag. Dionysius ist einer der Väter der abendländischen
Geistigkeit, neben Augustin ein Gewährsmann Thomas von Aquins in
den entscheidenden theologischen Fragen. Seine großartige Konzeption
des christlichen Denkens bleibt für unsere Zeit richtungsgebend.
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