Hans Urs von Balthasar

Das Ganze im Fragment
Aspekte der Geschichtstheologie





21990, 357 Seiten, Leinen
Euro 23.-; SFr. 45.-

ISBN 978 3 89411 020 8


Sowenig wie im früheren Büchlein «Theologie der Geschichte» will hier ein umfassender Traktat über Geschichtstheologie geboten werden. Einige Hauptthemen werden bedacht, in einer Art kreisendem Denken, das öfter auf verschiedenen Ebenen wieder an gleiche oder ähnliche Probleme rühren wird. Immer wieder kreuzt man die Frage der Zeit, der Mitte und des Endes der Zeit, das Problem der offenen Vernunft und der Offenbarung, das Problem von Juden und Heiden usf. Die Fragen sind ausgewählt unter der Rücksicht des Titelthemas: Wohin müssen wir Ausschau halten, um im Fragmentarischen unseres Daseins eine Richtung auf Ganzheit hin zu sehen? Jede Scherbe läßt sogleich den Gedanken an das heile Gefäß wachwerden, jeder Torso wird im Geist vom Unversehrten her gelesen. Wird unser Dasein eine Ausnahme machen? Lassen wir uns von ihm überreden, sein Fragmentarisches selbst sei das Ganze? Hätten wir nicht vielmehr, falls wir dieser Überredung erlägen, den Sinn im Fragment fahren lassen und uns zur Sinnlosigkeit entschlossen? Wir fragen also nach uns selbst, und indem wir so fragen, gedenken wir mehr zu sein als nur eine Frage. Wir meinen, daß jemand Bescheid wissen müßte. Daß einer sei, der die Frage nach uns beantworten kann.

Vorwort des Verfassers