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Der bekannte Historiker der griechischen, patristischen
und byzantinischen Philosophie, Theologie und Geschichte legt in diesem
Werk eine Art Summe seiner Lebensarbeit vor. Seine wichtigsten Einzelstudien
aus dreißig Forschungsjahren sind darin integriert und zu einer
Gesamtdarstellung verarbeitet und ergänzt. Der Plan, der ihn
bei seinen Studien geleitet hat, tritt klar und einfach heraus: Aneignung
und Überwindung des vornehmlich durch Plato repräsentierten
vorchristlichen Menschheitsdenkens und die Auseinandersetzung, mit
ihm in der christlichen Kirche und Theologie ist ein Vorgang, der
heute keineswegs als abgeschlossen erklärt werden kann und grundsätzlich
immer gleich aktuell bleibt.
Ivánka hatte die Frage zunächst an den Hauptwendepunkten aufgegriffen und dargestellt: Origenes, Gregor von Nyssa, Augustinus, Dionysios, Maximos, Bernhard, die byzantinische und abendländische Mystik des hohen Mittelalters; jetzt aber treten durch die Einzelstudien hindurch die alles durchwaltenden Kraftlinien hervor. Wir erleben die spannende Geschichte der Gewinne und Verluste mit, die bei der Übernahme philosophischer Denkformen in die Theologie immer zu buchen sind und für die es keine «bilderstürmerischen» Gewaltlösungen gibt, weil der Mensch, um zu glauben, immer denken, somit wohl oder übel philosophieren muss.
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