Angela von Foligno (1248/49 – 4.1.1309) lebte und starb in der damals nicht unwichtigen Handels- und Bischofsstadt Foligno. Nach ihrer Bekehrung (1285) lebte sie als franziskanische Drittordensfrau nach dem Vorbild des heiligen Franziskus von Assisi.
Die Erfahrungen, die sie in der Nachfolge des Gekreuzigten machte, und vor allem die erstaunlichen Einsichten, die ihr dabei geschenkt wurden, diktierte sie in den Jahren von 1290 bis 1297 ihrem Beichtvater und geistlichen Berater. Aus dieser Zusammenarbeit entstand das Memorial, ein spirituelles Merk- und Tagebuch.
Nicht umsonst wurde Angela von kirchlicher Seite der auszeichnende Titel Magistra Theologorum, Lehrmeisterin der Gottesgelehrten, zuteil. Ihre Schriften vermitteln eine Botschaft, deren Aktualität damals wie heute außer Frage steht. Angelas Lehre vermag aufmunternd zu wirken auf jeden, der seinen Weg in der beständigen Gegenwart Gottes zu gehen sucht, sie kann auch dazu anregen, Leben und Wirksamkeit in der kirchlichen Gemeinschaft wie in der heutigen Welt neu zu überdenken.