Origenes und Gregor der Große
Das Hohelied

Eingeleitet und übertragen von Karl Suso Frank


1987, 129 Seiten, kartoniert
Euro 14.50; SFr. 28.-

Christliche Meister 29

ISBN 978 3 89411 137 3



Die Auslegung des Hohenliedes ist schon in der Zeit der Väter weit verbreitet: sie knüpft an die im jüdischen Bereich üblich gewordene Auslegung des Liebesverhältnisses Jahwes mit seinem Volk an und überträgt es auf die Liebe zwischen Christus und seiner Kirche und in ihr der einzelnen «kirchenförmigen Seele». Aus den zahlreichen, zuweilen allegorisch überladenen patristischen Werken hat der Übersetzer das erste bedeutende und bahnbrechende und das letzte kurze der Väterzeit ausgewählt, an welchem gleichzeitig die Kontinuität der Überlieferung sichtbar wird. Weshalb diese Vorliebe für das Hohelied, die bis übers Mittelalter hinaus vorhält? Weil in diesem Liebesverhältnis Christus-Kirche (welches das umfassende Liebesverhältnis Gott-Welt konkretisiert) der geheime Herzpunkt des ganzen christlichen Glaubens und damit auch der ganzen christlichen Theologie angerührt wird. Die Väter wissen das und heben es ausdrücklich hervor. Uns Heutigen genügen diese beiden Beispiele aus alter Zeit, um für uns - auf andere Weise - die gleiche Grundwahrheit zu vergegenwärtigen.