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Bei dem vorliegenden Band handelt es sich um eine
erweiterte Neuauflage der klassischen Untersuchung de Lubacs über
den neuzeitlichen Atheismus. Sie hat nichts an Aktualität eingebüßt,
denn indem de Lubac den Quellen des Atheismus gerade in seiner Behauptung
nachgeht, positiv über die Vorstellung Gottes hinausgelangt zu
sein, zielt er auf eine Ideologie, die auch heute in Ost und West
gleichermaßen weit verbreitet sei. Die Haupterscheinungsformen
eines solchen Atheismus sieht de Lubac durch Comte, Feuerbach und
Nietzsche repräsentiert. Daß Comte in der Ahnengalerie
des modernen Atheismus an hervorragender Stelle erscheint, ist
nicht überraschend, ja er glaubt sogar, Comte sei durch den grassierenden
Positivismus und die anthropologische Antimetaphysik der Gegenwart
von den eben genannten Vertretern des modernen Atheismus im Augenblick
am meisten präsent. Bei Feuerbach ist natürlich auch an
Marx zu denken, der den Feuerbachschen Atheismus auf seine Weise
weitergedacht hat. Was Nietzsche angeht, so verdienen de Lubacs Überlegungen
zur Frage: «Nietzsche als Mystiker» besondere Beachtung,
die der Neuausgabe als Anhang beigegeben sind.
Neben den Protagonisten des modernen Atheismus kommen auch Kierkegaard und Dostojewski als dessen maßgebliche Antipoden zu Wort, wobei vor allem Dostojewskis dichterisch gestaltete christliche Antwort auf die Ansprüche und Anmaßungen eines atheistischen Humanismus umfassend gewürdigt wird.
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