Karl-Heinz Menke


Stellvertretung

Schlüsselbegriff christlichen Lebens und theologische Grundkategorie




21997, 526 Seiten, gebunden
Euro 29.50; SFr. 58.-

Horizonte Neue Folge 29


ISBN 978 3 89411 300 1  


Daß einer «an die Stelle» des anderen treten kann, ist im Bereich von Beruf, Politik und Recht eine Selbstverständlichkeit. Dagegen widerstrebt es unserem Verständnis der Personwürde und Freiheit, wenn von «Stellvertretung» auf dem Feld unseres «Eigensten» die Rede ist, zum Beispiel im Bereich von Schuld und Sühne. Kann denn ein anderer an die Stelle meines Leidens und Sterbens treten? Und doch: Von Christus sagt die Heilige Schrift, daß Er «für uns» gelitten hat und gestorben ist. Ist in diesem «für» nur seine Solidarität gemeint oder doch so etwas wie «An-unsere-Stelle-Treten»? Wo aber liegt der Unterschied zwischen Stellvertretung und entmündigender Ersetzung? In der Beantwortung dieser Fragen geht es nicht um theologische Spitzfindigkeiten, sondern um die Mitte des christlichen Glaubens.
Dem Verfasser gelingt es, in seiner sorgfältigen und weitausholenden Erforschung den Stellvertretungsbegriff von seinen etymologischen und rechtlichen Wurzeln her zu klären. Er läßt uns an dem jarhundertelangen, oft dramatischen und leidvollen Ringen zunächst evangelischer, dann auch katholischer Theologen um diesen Begriff teilnehmen. Ein wahrhaft ökumenisches Werk.