Die drei 1942 unter dem Pseudonym Hans Werner herausgegebenen
Nietzsche-Auswahlen Vom vornehmen Menschen, Vergeblichkeit, Von Gut und Böse sollten, so schreibt Hans Urs von Balthasar
mehr als zwei Jahrzehnte später, «das aus dem Antichristen
herausheben, was Christen entweder gehört bekommen sollten oder
selbst verantworten müssen».
Wie damals so wollen diese Texte auch heute zum geistigen Dialog mit
dem Philosophen ermuntern: Seine Um- und Abwertung der christlich-traditionellen
Wertvorstellungen wird von Hans Urs von Balthasar nicht ablehnend
kritisiert; vielmehr versteht er sie als Nietzsches Kampf mit einer
«unsichtbaren Präsenz», als ein Ringen mit dem Absoluten,
mit Gott. Vielleicht liegen auch hier Zugänge zu dem noch «heute
Lebendigen», ja Überzeitlichen in Nietzsche.
Inhaltsverzeichnis
Home