Michael Schulz

Überlegungen zur ontologischen Grundfrage
in Gustav Siewerths Werk Das Schicksal der Metaphysik von Thomas zu Heidegger



2003, 96 Seiten, kartoniert
Euro 10.-; SFr. 15.-

Neue Kriterien 7

ISBN 978 3 89411 386 5


Michael Schulz versucht in seinen Überlegungen zu dem eben neu aufgelegten Werk Gustav Siewerths den seinsphilosophischen Zentralgedanken zu erschließen, der Siewerths Deutung des Schicksals der Metaphysik zugrunde liegt. Zugleich werden philosophiehistorische Anfragen diskutiert, mit denen sich Siewerths Verständnis der spätmittelalterlichen und neuzeitlichen Metaphysik konfrontiert sieht. Schließlich werden Bezüge zur Theologie (Trinität), zu E. Levinas und zur Postmoderne entwickelt. Siewerth begreift das Sein als ein exemplarisches Differenzgeschehen, das im innergöttlichen Leben seinen Ursprung hat und Differenz als positive Auszeichnung der Wirklichkeit verstehen lässt. So bleibt Raum für den Anderen; das Seinsverstehen tritt damit aus einem rein subjektphilosophischen Verstehenshorizont heraus, der das Schicksal der Metaphysik besiegt habe. Weil andererseits Differenz und Andersheit bleibend auf Einheit bezogen sind, ist der «Pluralismus des Seins» bloßer Beliebigkeit entzogen und als Gleichnis der Trinität ausgewiesen.