Charles Péguy

Das Geheimnis der unschuldigen Kinder


Aus dem Französischen von Oswalt von Nostitz

Neuausgabe 2014, 196 Seiten, kartoniert
Euro 12.-; SFr. 18.-

Christliche Meister 59

ISBN 978 3 89411 429 9


Diese Dichtung, ein geistliches Epos in rhythmisierter Prosa und freien Versen, veröffentlichte Charles Péguy 1912, zwei Jahre vor seinem Tod, in einer von ihm gegründeten Zeitschrift. Zum 100. Todestag dieses «Dichters der Hoffnung», wie ihn Hans Urs von Balthasar genannt hat, kann der Johannes Verlag diesen Hymnus in der gelungenen Übersetzung von Oswald von Nostitz erneut veröffentlichen.
Wie im «Tor zum Geheimnis der Hoffnung» ist die Hoffnung die zentrale Gestalt des Mysteriums. Sie beruht auf dem aus Liebe zum Menschen verwundeten und geöffneten Herzen Gottes und der Macht der menschlichen Gebete, die gleich einer Flotte zum himmlischen Vater emporstürmen und ihn gegenüber dem Ansturm seines Geschöpfs wie ohnmächtig erscheinen lassen. Die Hoffnung, verkörpert im Kind, bestimmt die weiteren Motive des Epos: die Freiheit des Menschen, die der Alte Bund mit der Josefsgeschichte vorabbildet und der Neue Bund in den Gleichnissen vom verlorenen Sohn und vom verlorenen Schaf aufgreift, gipfelt im Bild der Apokalypse, welche die von Herodes getöteten unschuldigen Kinder als die größten Heiligen und Märtyrer dem Lamme folgen lässt.
Schon Péguys Zeitgenossen erkannten die Größe seiner Dichtung, und die Presse lobte die Aktualität seiner Darlegungen. Auch heute, in unserer von scheinbarer Gottvergessenheit und Hoffnungslosigkeit geprägten Zeit, kann der «Hymnus der Hoffnung» den Leser ergreifen und wachrütteln, damit er sich der Gnade Gottes nicht verschließe, denn Péguys damalige Überzeugung gilt nach wie vor: «Die moderne Welt glaubte, sich Gottes entledigt zu haben. In Wirklichkeit ist der Mensch nie von Gott so in die Enge getrieben worden.