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ZUR ZEIT NICHT LIEFERBAR |
Anselms Schriften zur Frage der Freiheit enthalten die präziseste Darstellung des Wesens sittlichen Handelns vor Kant. Sie haben zudem den Vorzug einer seltenen didaktischen Klarheit, in der die Grundfragen noch nicht von der Fülle scholastischer Distinktionen verdeckt werden. Innerhalb des lebenslangen Mühens Anselms, das göttliche Wort soweit wie möglich der fragenden Vernunft zu erschließen, verblüffen diese Abhandlungen durch eine geradezu technische Strenge philosophischer Begrifflichkeit, die hier den methodischen Vorrang vor der Sprache des Gebets behält. Gerade kraft der gedanklichen Strenge eröffnen sie aber den Zugang zu einem Neuverständnis des theologischen Hauptwerkes Anselms über die Menschwerdung Gottes, das, von diesem Kontext abgelöst, in neuerer Zeit selten in seinem Kern erfaßt wurde. |