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Henri de Lubacs «Geist aus der Geschichte»
betrifft die Deutung der hl. Schrift, wie sie in den Werken des Origenes
anzutreffen ist. Dieser erste grosse Exeget der jungen griechischen
Kirche hat in seiner sprühenden Geistesart und in seiner nicht
minder glühenden Liebe zu Christus, als Mann der Kirche, ein
Werk geschaffen, das, wenngleich oft nicht wenig angefeindet und in
vielen Stücken heute nicht mehr nachahmbar, doch für seine
Zeit und bis zu uns herauf einen nicht abzuschätzenden Einfluss
ausübte. Der bekannte Jesuitenpater de Lubac stellt hier Methode
und Ergebnis der Schrifterklärung des Alexandriners dar und zeigt
die Fülle des Geistes, die Origenes durch seine Schrifterklärung
im Buchstaben der Geschichte entdeckte. Der Geist ist im Buchstaben
wie der Honig in der Wabe (215). Alles aber, was Origenes auf dem
Grunde des historischen Sinnes im mystischen und geistlichen Sinne
noch tiefer erkennt, trifft «das einzige grosse Mysterium, das
sich in Christus und der Kirche vollendet» (214). Das von Hans
Urs von Balthasar, einem grossen Freund des Origenes, trefflich übersetzte
Werk, ist hineingestellt in das Für und Wider, das Origenes erfahren
hat.
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