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Die umfangreichste
und zugleich letzte Dichtung John Henry Newmans (18011890) aus
dem Jahr 1865 ist die Frucht von Newmans eigener Vorbereitung auf den
Tod und zugleich tiefer Ausdruck katholischer Eschatologie. In sieben
Teilen wird der letzte Weg des «Gerontius» vom Sterbebett
hin vor den Richterstuhl Christi und an den «Ort» der Reinigung
im Feuer der göttlichen Liebe dargestellt. Im Dialog zwischen der
Seele und dem Schutzengel reflektiert Newman die großen Fragen
im Bezug auf die «Letzten Dinge».
Einige Lieder aus dem Gerontius wie z.B. das Firmly I beleave (Fest ich glaub und ohne Wanken) oder das Praise to the Holiest in the Height (Preis sei dem Heiligen in der Höh) gehören längst zum Liederschatz der englischsprachigen Christenheit. Sir Edward Elgar (18571934), Englands größter katholischer Komponist, nahm die Verse Newmans (in gekürzter Form) als Libretto für sein gleichnamiges Oratorium, das im Jahre 1900 uraufgeführt wurde und zu den bedeutendsten Werken der geistlichen Musik Englands zählt. Das Buch enthält den Originaltext und die deutsche Übertragung von Paul Pattloch. Die Einführung von Rudolf Voderholzer ordnet die Dichtung in Newmans Lebens- und Werkgeschichte ein und beleuchtet einige Aspekte der Wirkungsgeschichte. |